11. Forum: Verankerung der Palliative Care in der Schweiz: heute und in Zukunft

Die rund 70 Forumsmitglieder beschäftigten sich an der 11. Veranstaltung der Plattform Palliative Care (PPC) mit dem Thema «Palliative Care in der Schweiz: heute und in Zukunft».

Anhand von vier Präsentationen gingen die Teilnehmenden der Frage nach, ob die Angebote der Palliativversorgung den aktuellen und zukünftigen Bedarf decken und sie den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen. Als Diskussionsgrundlage dienten erste Einblicke in die laufende Kantonsbefragung zum Stand und zur Umsetzung der Palliative Care in der Schweiz (Ecoplan, Schlussbericht, Ende 2023) und eine Bedarfsschätzung des Versorgungsangebots (Schlussbericht Interface).

Am Vormittag wurde ein besonderer Fokus auf die pädiatrische Palliative Care gelegt: Eva Bergsträsser, Leiterin des Kompetenzzentrums Pädiatrische Palliative Care am Universitäts-Kinderspital Zürich und Schweizer Pionierin in diesem Gebiet, hat das Angebot der pädiatrischen Palliative Care und die bestehenden Problematiken sehr anschaulich aufgezeigt. Der Fokus liege immer noch sehr stark auf älteren und sterbenden Menschen, Kinder und Jugendliche mit ihren besonderen Bedürfnissen blieben im Hintergrund der nationalen Aktivitäten. Darüber hinaus sei die ungenügende Finanzierung und damit auch der Zugang zu Palliative Care immer noch ein Problem. Der Bedarf an Palliative Care liege bei etwa 10.000 Kindern und Jugendlichen pro Jahr und werde heute zu weniger als 10% gedeckt.

Jürg Streuli, der mit einer Kollegin das pädiatrische Advance Care Team am Ostschweizer Kinderspital leitet und das Netzwerk für Kinder mit lebenslimitierenden Krankheiten – Pallivia – präsidiert, bestätigte die Einschätzung von Eva Bergsträsser. Er verdeutlichte anhand konkreter Geschichten, wie die Arbeit eines spezialisierten Teams aussieht. Das Engagement der beiden Fachleute wurde auf dem Forum sichtbar und spürbar. Sie konnten deutlich aufzeigen, dass die Situation schwer kranker Kinder und Jugendlicher eine andere ist und teilweise andere Lösungen nötig sind.

Die Plattform Palliative Care (PPC) dient dem Austausch und der Vernetzung. Die Mitglieder des Forums tragen dazu bei, die Palliative Care in der Schweiz zu stärken. Sie lernen voneinander und können gemeinsam eigene Projektideen entwickeln und umsetzen. Nach sechs Jahren und zehn Forumsveranstaltungen konnten die Mitglieder in Kleingruppen über die aktuelle und zukünftige Ausrichtung der PPC diskutieren. Die Ergebnisse der Workshops dienen dem Leitungsgremium – bestehend aus zwei kantonalen Vertretungen (Deutsch- und Westschweiz), einer Vertretung der GDK und Vertretungen von palliative.ch und des BAG – als Grundlage für die weitere Arbeit.

Ausstellung «Zuhause sterben»

Während und nach der Veranstaltung bestand die Möglichkeit, die Wanderausstellung «Zuhause sterben» zu besuchen. Die Ausstellung schafft mit Stellwänden drei Räume, die einen Bogen spannen vom persönlichen, intimen Erleben des Sterbens bis zur gesellschaftlichen und öffentlichen Auseinandersetzung mit dem Lebensende. Information und Kontakt: «Compassionate City Lab der Berner Bevölkerung».